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Prävention
Das ist eine Domäne der Zahnärzteschaft. Primäre, sekundäre und tertiäre Prävention haben dazu beigetragen, dass die Zahn- Mund- und Kiefererkrankungen in Deutschland deutlich abgenommen haben.
Dennoch gibt es Handlungsbedarf. Wie steht es mit dem Kindergartenprogramm? Schöne neue Materialien sind wichtig. Daneben sollten wir Zahnärzte unser Engagement in Kindergärten, das in der 1980-iger Jahren ziemlich erfolgreich begonnen hat, mit neuem Schwung reaktivieren. Es gibt eine zunehmende Zahl an KITAS. Wie sieht es dort mit der zahnärztlichen Beratung aus? Wie läuft die Zuweisung aus Reihenuntersuchungen? Was passiert dort, wo der Öffentliche Gesundheitsdienst nicht (mehr) aktiv ist? Zugegeben ein großes Aufgabenbündel. Wir fragen uns allerdings bei jedem einzelnen Punkt: Wo bleibt und vor allem was tut unsere Kammer?
Eine besonders traurige Entwicklung: Seit 1981 mit dem Beginn der Austeilung von Kinderuntersuchungs- und Beratungsheften im Kreis Coesfeld durch die geburtshilflichen Stationen begonnen worden war, ist dieses bundesweit ein nicht mehr wegzudenkendes Medium. Es informiert die Eltern und motiviert zur Untersuchung bei ihrem Zahnarzt. In Westfalen-Lippe ist damit seit Ende 2012 leider Schluss. Die letzten Hefte wurden verscherbelt (keine Verteilung mehr durch die geburtshilflichen Stationen) und durch vage Hoffnung ersetzt, irgendwann irgendwas der wertvollen Inhalte in den ärztlichen Untersuchungsheften unterbringen zu dürfen. Darauf können wir aber lange warten. In der Zwischenzeit gerät das Heft zusehends in Vergessenheit. Reset auf Null. Der Internet auftritt „Zikapa“, der die letzten Hefte begleitete, ist in der Zwischenzeit zur Baustelle verkommen. Interessierte Eltern, die den Anweisungen der ihnen übergebenen Hefte folgen, landen im Nirvana, auf leeren Seiten. Wahrlich kein Ruhmesblatt für die Zahnärztekammer Westfalen-Lippe und ihren derzeitigen Vorstand!
Unsere Anmahnungen in verschiedenen Kammerversammlungen wurden stets und konsequent abgeblockt.
Wir werden den Kinderpass wieder einführen - zu mindestens bis zur Integration in das ärztliche Untersuchungsheft, falls die jemals gelingen sollte. Wir werden uns für Reihenuntersuchungen einsetzen, für Beratung der KITAS sowie für mehr Beratung und Prävention in Bezug auf Parodontopathien...
Ausdruck der nicht zu verantwortenden Vernachlässigung der Prävention ist insbesondere auch der deutliche Rückgang der hiermit zusammenhängenden Ausgaben im Haushalt der ZÄKWL da. Sparen ist gut - aber nicht zu Lasten sinnvoller Maßnahmen, die, vernünftig angepackt, für den Berufsstand und unsere Patienten von großem Nutzen sind… So erzielte Stabilität der Kammerbeiträge über die letzten fünf Jahre muss viel eher kritisch hinterfragt denn als Erfolg nach draußen posaunt werden!