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Diesen Antrag lehnte die Kammerversammlung mit den Stimmen des FVDZ ab:
"Die Kammerversammlung möge beschließen: -Feminisierung der Zahnheilkunde – Stärkung von Zahnärztinnen in den zahnärztlichen Körperschaften- Eine „Zahnärztinnenquote“ von 30% soll ab der Legislaturperiode 2015-2020 für die Besetzung des Vorstandes der ZÄKWL sowie allen Ausschüssen der ZÄKWL eingeführt werden".
Ein Mitglied des FVDZ meinte: Das ist so ein typisch populistischer Antrag, der veröffentlicht werden soll.
Schade liebe Kolleginnen. Der UFZ wollte ein Zeichen setzen für eine stärkere Beteiligung von Zahnärztinnen in der Selbstverwaltung.
Der Vorsitzende der Freien-Zahnärzte, Dr. Wilde, meint dazu:
Der Vorsitzende der Freien-Zahnärzte, Dr. Wilde, meint dazu:
Wenn die Kräfte des Marktes ausreichen, sebststeuernd Fehlentwicklungen entgegen zu wirken, dann sind keine Maßnahmen durch externes Eingreifen notwendig. Etablieren sich jedoch Fehlentwicklungen, dann muss gegengesteuert werden. Die Zunahme qualifizierter Frauen in vielen Berufen ist Fakt. UND DAS IST GUT SO! Gut ist aber nicht, wenn etablierte Strukturen dazu führen, dass ihnen der Zugang erschwert bleibt. Quoten können da abhelfen. Das Beste ist, ohne sie auszukommen, das Zweitbeste ist eine Eigenverpflichtung und das Drittbeste ist, nichts zu tun und auf eine Quote durch den Gesetzgeber zu warten.
Die Zusammensetzung der Parlamente von Kammer und KZV spiegeln nicht mehr die Zusammensetzung der Kollegenschaft wider, bei Weitem nicht. Es besteht ein deutliches Missverhältnis zwischen weiblich und männlich sowie zwischen alt und jung! Die „Mehrheitsverhältnisse“ werden bald umschlagen und in einigen Jahren wird die Zahnärzteschaft zu mehr als drei Vierteln weiblich sein. Das ist an den Zahlen der StudienanfängerInnen leicht ablesbar.
Die Landschaft verändert sich dramatisch, Das ist in vollem Gang. Aber in den Parlamenten sitzen Männer, die über die Belange von Frauen entscheiden. DAS IST NICHT GUT SO. Der Antrag zielte darauf ab, diese Verhältnisse zu ändern, das sollte Männern wie Frauen einleuchten. Und er sollte ein Signal setzen, dass diese Veränderungen notwendig sind und erfolgen müssen.
Selbstverständlich ist Qualität neben der Quantität wichtig. Seit geraumer Zeit wird über die Akademie für Freiberuflichkeit versucht, berufspolitischen Nachwuchs zu schulen. Das hat aber nicht unbedingt zu qualitativer Verbesserung der Selbstverwaltung geführt. Vielmehr leitet sich wohl daraus vornehmlich der Anspruch ab, nach erfolgreicher Kursteilnahme freien Eintritt in die Gremien der Selbstverwaltung zu erhalten… Das ist eine unglückliche Entwicklung. Gute Selbstverwaltung heißt nicht, sich im SBGV und Heilberufsgesetz auszukennen, sondern ein Händchen zu haben, zu erkennen welche Probleme wir als Berufsstand haben, welche in den Praxen, welche in der Berufsausübung etc.
Wir brauchen Zahnärztinnen in der Selbstverwaltung und wir sollten, ebenso wie der Arbeitgeberverband, hierzu eine Selbstverpflichtung abgeben. Nicht mehr nicht weniger.
Ein Wort zum Begriff „work-life-balance“, vom Freien Verband als Unwort bezeichnet und abgetan. Diese zu kurze Sicht verkennt die Sachlage, die hinter dem Wort steckt. Fakt ist, und das zeigen alle Umfragen, dass die nachwachsende Generation ein besseres Verhältnis zwischen Berufsausübung und privater Lebensführung WILL. Es ist müßig darüber zu fabulieren. Und ganz selbstverständlich hat das natürlich auch Folgen. Wer mehr Zeit für sein privates Leben haben will, der hat logischerweise weniger Zeit für die Berufsausübung. Und das heißt auch weniger Einkommen und kleinere Renten. Diese Entwicklung geschieht freiwillig, sie ist von vielen nachwachsenden Kolleginnen und Kollegen so gewollt! Der Berufsstand muss damit umgehen. Mit Mut und frischen Ideen. So werden aus den sich ändernden Ansprüchen neue Versorgungsformen resultieren.
Es wird ja bereits viel darüber geredet, aber bisher nichts getan. Wir werden das ändern.